Straße der Negerhütten

In ihrem ersten Spielfilm, der zugleich der erste der Antillen überhaupt ist, erzählt die Regisseurin Euzhan Palcy die Geschichte eines farbigen Jungen in der Kolonialzeit. José wächst in der Rue Cases Nègre auf, den Armenvierteln der Stadt. Tagsüber sind dort nur Kinder und Alte zu finden, da die Eltern auf den Zuckerrohrfeldern arbeiten müssen. Die Zeiten der Sklaverei sind noch nicht lange her, Schwarze müssen sich doppelt beweisen, um die Chance zu haben sich ein anderes leben aufzubauen. Mit Hilfe des alten Medouze und seiner Großmutter gelingt es José, seine Schulausbildung in der Stadt fortzusetzen. Trotz der ständigen Sorge um das Geld, trotz Heimweh und den Beleidigungen, die der schwarze junge von seinen weißen und farbigen Klassenkameraden einstecken muss, gelingt es ihm, einen sein Schicksal in die Hand zu nehmen. Die Bildung, die sein Grundschullehrer als „die zweite Befreiung nach der Abschaffung der Sklaverei“ beschrieben hat, ist für ihn greifbar geworden.

Länder/Kontinente (inhaltlich): Karibik, Martinique
Produktionsjahr1982
OriginaltitelRue Cases Negres
ProduktionslandMartinique, Frankreich
Ziel-/Altersguppeab 12 Jahren
Formate35 mm, 16 mm
Länge106 Minuten
BuchEuzhan Palcy
RegieEuzhan Palcy
KameraDominique Chapuis
MusikMalavoi, Roland Louis u.a.
DarstellerGarry Cardenat, Darling Legitimus, Douta Seck, Joby Bernabé, Francisco Charles
ProduktionSumafa/Orca/N.E.F.
AuszeichnungenPreis der OCIC in Venedig 1983
GenreSpielfilm